TVS TRABANTVERMIETUNG SACHSEN
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Im Jahre 1979 begann der leidenschaftliche Campingfreund Gerhard Müller in Limbach-Oberfrohna mit der Produktion des Autodachzelts. Anfangs ausschließlich für den Trabant, später wurde es möglich, die Konstruktion auch auf andere in der DDR übliche Fahrzeuge zu bauen. Anlaß für diese Initiative war der permanente Mangel an Übernachtungsmöglichkeiten in der DDR. Da kam eine individuelle Schlafmöglichkeit auf dem eigenen Autodach gerade recht. Und aufgrund günstiger Regelungen in der StVO der DDR durfte man seine Behausung auf dem Autodach zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit quasi überall aufklappen. Solange man Klapptisch und Klappstühle nicht rund ums Auto aufstellte, galt das Ganze nicht als Camping und war somit auch außerhalb offizieller Campingplätze erlaubt. Bemerkenswert dabei ist, daß diese Regelung auch heute noch Gültigkeit hat. Solange man keine Wagenburg aufbaut und seine Siebensachen nicht ausbreitet.
Schon bald entwickelte sich eine eingeschworene Gemeinschaft und es wurde die Sektion Autodachzelte des ADMV gegründet. Erste Treffen fanden statt und bis 1989 wuchs die Fangemeinde immer weiter an. Der Bekanntheitsgrad des Müller-Zeltes für den Trabant war DDR-weit enorm, obwohl die produzierte Stückzahl 2.000 Exemplare bis zur Wende nicht erreichte. Aber die wenigen Zelte, die es gab, fielen entsprechend auf. Neugierige umringten auf jedem Zeltplatz die Besitzer, wann immer mal eines der seltenen Exemplare auftauchte.
Große Bekanntheit erlangte das Zelt unter dem Namen „Pension Sachsenruh“ auch nach der Wende. Im Kinofilm „Go Trabi Go“ schläft Tochter Jacqueline Struutz in einem der Müller’schen Zelte auf dem Auto.
Die TVS Trabantvermietung Sachsen bietet das Müller-Autodachzelt als Zubehör zum Trabant zur Miete an. Das Zelt ist vollständig auf dem Fahrzeug montiert und besteht aus Hauptzelt, Überzelt und Matratze. Bettzeug ist von jedem Mieter selbst mitzubringen.
Selbstverständlich erhält jeder Mieter eine Einweisung, dann steht der Campingfreude nichts mehr im Wege. Nirgendwo schläft man besser als auf dem Autodach. Vielleicht liegt es am leichten Wiegen des Windes, der um’s Zelt streicht.
Das von Gerhard Müller entwickelte und patentierte Zelt basiert auf einem stabilen Vierkant-Stahlrohrrahmen mit aufklappbaren Giebelstangen. Durch Einhängen der Firststange wird das Gestell stabilisiert und das Zelt steht. Aufbauzeit in weniger als 5 Minuten. Das Zelt selbst besteht aus imprägniertem Baumwollstoff. Den Boden bildet eine stabile Sperrholzplatte, auf der die Matratze liegt. Das besondere an Gerhard Müllers Konstruktion ist, daß sich die Last über die seitlichen Stützen in die Karosserie-Trägergruppe am Bodenblech und über die Leiter auf die Anhängerkupplung verteilt. Dadurch kann das Trabant-Dach mit Zelt und zwei bis drei Personen belastet werden. Die Größe der Liegefläche beträgt 2,00m x 1,40m und ist für zwei Camper recht bequem.
Zusätzlich verfügt unser Zelt über ein Überzelt aus Kunstfaserstoff. Damit ist es absolut wetterfest und wasserdicht. Es kann auf Wunsch zusätzlich um ein Sonnensegel erweitert werden.
Konstrukteur Gerhard Müller meldete seine Idee zum Patent an und erhielt 1979 die Genehmigung, sein Zelt in Serie zu fertigen. Das setzte in der DDR-Planwirtschaft auch entsprechende Materialzuweisungen voraus. Die waren nur selten ausreichend, Gerhard Müllers Einfallsreichtum sprach sich rasch republikweit herum, wenn es darum ging, Material zu organisieren. Vierkantrohr, Druckknöpfe, Zeltstoffe, Matratzen und vieles mehr mußten beschafft werden.
Patentiert wurde die praktische Campinglösung aber nicht als Zelt, sondern als Dachgepäckträger mit Zeltaufbau. Ein feiner Unterschied, der eine Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten nahelegt.
Mehr zum Thema erfährt man in unserem Video, das wir zum Müller-ADZ auf unserem Youtube-Kanal hochgeladen haben:
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